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EAB Lesung: Tobias Lehmkuhl "Der doppelte Erich"

Porträt Tobias Lehmkuhl  ©Bernhard Ludwig
Cover Erich Kästner  ©Rowohlt Verlag

Zum Jahrestag der Bücherverbrennung in Jena am 26. August in Kooperation mit dem Arbeitskreis Sprechende Vergangenheit e. V., dem Neuen Lesehallenverein e.V. und der Ev. Erwachsenenbildung Thüringen (EEBT) liest Tobias Lehmkuhl am 4. September, um 19.30 Uhr, aus seiner Kästner-Biografie "Der doppelte Erich". 

Berlin, Anfang der Dreißigerjahre. Erich Kästner befindet sich auf dem Höhepunkt seines Erfolgs: «Pünktchen und Anton» und «Das fliegende Klassenzimmer» begeistern international, «Emil und die Detektive» wird 1931 verfilmt (Drehbuch Billy Wilder). Dann die Zäsur: Als die Nazis die Macht übernehmen, entscheidet sich Kästner, in Deutschland zu bleiben. Er, der kurz zuvor noch ein Spottgedicht auf Hitler verfasst hat, muss vor Ort mitverfolgen, wie seine Bücher verbrannt werden; bald darauf erhält er Publikationsverbot. Und doch gelingt es ihm, über die Runden zu kommen, und das nicht einmal schlecht. Er schreibt unter Pseudonymen, übernimmt Auftragsarbeiten, zuletzt auch für die Ufa, die längst von Goebbels politisch instrumentalisiert wird. All das wirft Fragen auf: Wie weit passte Kästner sich im Dritten Reich an, wo bekannte er Farbe? Wie schmal war der Grat, auf dem er wandelte?

Tobias Lehmkuhl, geboren 1976, studierte in Bonn, Barcelona und Berlin. Seit 2002 arbeitet er als freier Journalist, u. a. für «Die Zeit», Deutschlandfunk und die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». 2018 erschien seine viel gelobte Nico-Biografie, zu der die «Berliner Zeitung» schrieb: «Lehmkuhls gründlich recherchiertes und faktensattes Buch schafft Raum, um sich eine eigene Vorstellung zu machen.» 2017 erhielt Tobias Lehmkuhl den Berliner Preis für Literaturkritik.

Die Lesung findet am 4. September 2024, um 19.30 Uhr, im Foyer der Ernst-Abbe-Bücherei Jena (Engeplatz 2) statt. Der Eintritt ist frei. 

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